Das Wichtigste in Kürze
- Rasen 2-3 Mal pro Woche gründlich bewässern, statt täglich oberflächlich.
- Beste Zeit: Früh morgens (4-10 Uhr), alternativ spät abends (höheres Pilzrisiko).
- Pro Bewässerung 10-20 Liter Wasser pro Quadratmeter verwenden.
- Sandige Böden brauchen häufigere Bewässerung, lehmige speichern Wasser länger.
- Regenwasser ist besser als Leitungswasser für den Rasen.
- Frisch gesäter Rasen muss täglich leicht feucht gehalten werden.
- Rasensprenger, Tropfbewässerung oder Gartenschlauch – je nach Flächengröße die beste Methode wählen.
- Test: Eine kleine Grassode anheben – Boden sollte in 15 cm Tiefe feucht sein.
Wie oft sollte man den Rasen wässern?
Ein sattgrüner, gesunder Rasen ist der Wunsch vieler Gartenbesitzer. Doch damit das Gras kräftig wächst und Trockenperioden unbeschadet übersteht, ist die richtige Bewässerung entscheidend. Eine der häufigsten Fragen lautet: Wie oft sollte der Rasen gegossen werden?
Grundsätzlich gilt die Regel, dass es besser ist, den Rasen seltener, aber dafür gründlicher zu bewässern, anstatt ihn täglich mit kleinen Wassermengen zu versorgen. Ideal sind zwei bis drei Bewässerungen pro Woche, bei denen ausreichend Wasser in den Boden eindringt. Der Grund für diese Empfehlung liegt im Wachstum der Graswurzeln: Bei oberflächlicher Bewässerung bleibt das Wasser nur in den oberen Erdschichten, wodurch die Wurzeln sich nicht in tiefere Schichten ausdehnen. Ein Rasen mit flachen Wurzeln ist jedoch anfälliger für Trockenheit, da er weniger Wasser speichern kann.
Besonders in den Sommermonaten ist es wichtig, den Zustand des Rasens aufmerksam zu beobachten. Lässt das Gras seine Halme hängen und bleiben Fußabdrücke nach dem Betreten sichtbar, deutet dies auf Wassermangel hin. In diesem Fall sollte die Bewässerung angepasst werden, um Schäden durch Austrocknung zu vermeiden.
Der beste Zeitpunkt zum Wässern des Rasens
Neben der Häufigkeit ist auch der richtige Zeitpunkt für die Bewässerung entscheidend. Die beste Zeit, um den Rasen zu wässern, ist früh am Morgen zwischen 4 und 10 Uhr. In den kühleren Morgenstunden kann das Wasser gut in den Boden eindringen, ohne dass es durch die Sonneneinstrahlung schnell verdunstet. Zudem ist der Wind zu dieser Zeit meist schwächer, sodass die Bewässerung gleichmäßig erfolgt.
Eine alternative Möglichkeit ist die späte Abendbewässerung. Allerdings besteht hier das Risiko, dass die Halme über Nacht feucht bleiben, was die Entstehung von Pilzkrankheiten begünstigen kann. Wer sich für das Gießen am Abend entscheidet, sollte darauf achten, dass die Rasennarbe noch ausreichend Zeit zum Abtrocknen hat, bevor die Nacht beginnt.
Auf keinen Fall sollte der Rasen während der Mittagshitze gewässert werden. Bei hohen Temperaturen verdunstet ein großer Teil des Wassers, bevor es die Wurzeln erreicht. Zusätzlich können durch die Wassertropfen auf den Halmen Verbrennungen entstehen, da die Sonneneinstrahlung verstärkt wird.
Wie viel Wasser benötigt der Rasen?
Die Menge des benötigten Wassers hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Bodenbeschaffenheit, die Rasenart und die Witterung. Generell gilt als Richtwert, dass pro Bewässerungsvorgang etwa 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter aufgebracht werden sollten.
Leichte, sandige Böden lassen Wasser schneller versickern und trocknen dementsprechend schneller aus. In diesem Fall sind häufigere Bewässerungen mit kleineren Wassermengen sinnvoll. Schwere, lehmige Böden hingegen speichern Feuchtigkeit besser, sodass weniger oft, aber mit einer größeren Wassermenge gegossen werden sollte.
Um herauszufinden, ob der Boden tief genug durchfeuchtet wurde, kann ein einfacher Test durchgeführt werden. Dazu wird mit einer Schaufel eine kleine Grassode angehoben und geprüft, wie weit die Feuchtigkeit in den Boden eingedrungen ist. Optimal ist eine Durchfeuchtung bis in eine Tiefe von mindestens 15 Zentimetern. Bleibt die Erde in den oberen Schichten trocken, muss die Bewässerung verlängert werden. Ist der Boden hingegen sehr matschig, wurde zu viel Wasser verwendet, was zu Staunässe und Moosbildung führen kann.
Welche Bewässerungsmethoden gibt es?
Für die Bewässerung des Rasens stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Welche sich am besten eignet, hängt von der Größe der Rasenfläche, dem gewünschten Komfort und dem Wasserverbrauch ab.
Die klassische Variante ist die Bewässerung mit einem Rasensprenger. Dieses System ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Wassers über größere Flächen und ist besonders für mittelgroße bis große Gärten geeignet. Je nach Form des Gartens kann zwischen Kreis-, Viereck- oder Impulsregnern gewählt werden. Besonders effizient sind Rasensprenger, die mit Zeitschaltuhren oder Sensoren kombiniert werden, da sie den Wasserverbrauch optimieren und an die aktuelle Witterung anpassen können.
Eine sparsamere Alternative ist die Tropfbewässerung. Hierbei wird das Wasser über unterirdische oder oberirdische Tropfschläuche gezielt an die Graswurzeln abgegeben. Diese Methode reduziert Verdunstungsverluste und sorgt dafür, dass das Wasser genau dort ankommt, wo es benötigt wird. Besonders in Regionen mit geringen Niederschlägen oder bei Wasserknappheit ist die Tropfbewässerung eine sinnvolle Option.
Wer nur eine kleine Rasenfläche besitzt, kann die Bewässerung auch manuell mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne durchführen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser gleichmäßig verteilt wird, um trockene und übernässte Stellen zu vermeiden.
Woran erkennt man, ob der Rasen ausreichend Wasser erhalten hat?
Viele Gartenbesitzer sind sich unsicher, ob ihr Rasen genug Wasser bekommt oder ob er möglicherweise über- oder unterversorgt ist. Eine bewährte Methode zur Überprüfung ist der Grassoden-Test. Dabei wird mit einer Schaufel oder einem Spaten eine kleine Grasfläche mit Erde darunter angehoben, um die Feuchtigkeit im Boden zu prüfen. Ist der Boden bis in eine Tiefe von mindestens 15 Zentimetern feucht, war die Bewässerung ausreichend.
Ein weiterer Indikator ist das Verhalten der Grashalme: Ein gut bewässerter Rasen erholt sich nach dem Betreten schnell und richtet sich wieder auf. Bleiben Fußabdrücke länger sichtbar, deutet dies auf Trockenstress hin, was ein Zeichen dafür ist, dass mehr Wasser benötigt wird.
Häufige Fehler bei der Rasenbewässerung
Ein häufiger Fehler ist es, den Rasen zu oft, aber mit zu wenig Wasser zu gießen. Diese Art der Bewässerung führt dazu, dass das Wasser nur die obersten Erdschichten erreicht und die Wurzeln sich nicht tief genug ausbilden. Dadurch wird der Rasen empfindlicher gegenüber Trockenperioden.
Ebenso problematisch ist das Bewässern zur falschen Tageszeit. Besonders mittags kann der Wasserverlust durch Verdunstung erheblich sein, während das späte Gießen am Abend das Risiko für Pilzkrankheiten erhöht.
Ein weiteres Problem ist die ungleichmäßige Wasserverteilung. Wenn einige Bereiche des Rasens mehr Wasser erhalten als andere, entstehen trockene und übernässte Stellen. Um dies zu vermeiden, sollte ein geeigneter Bewässerungsplan erstellt und bei Bedarf die Platzierung des Rasensprengers angepasst werden.
Fazit: So bleibt der Rasen gesund und widerstandsfähig
Die richtige Bewässerung ist essenziell für einen grünen, dichten Rasen. Statt täglich kleine Mengen zu gießen, ist es sinnvoller, den Rasen zwei- bis dreimal pro Woche gründlich zu bewässern. Dabei sollte auf eine ausreichende Wassermenge geachtet werden, damit die Feuchtigkeit tief in den Boden eindringen kann.
Der beste Zeitpunkt zum Wässern ist früh am Morgen zwischen 4 und 10 Uhr, da zu dieser Zeit die Verdunstung gering ist und der Boden das Wasser optimal aufnehmen kann. Alternativ kann auch am frühen Abend gewässert werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Rasen noch genug Zeit zum Abtrocknen hat.
Mit der passenden Bewässerungsmethode – sei es Rasensprenger, Tropfbewässerung oder manuelles Gießen – kann der Wasserverbrauch optimiert und eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung gewährleistet werden. Ein gesunder Rasen belohnt den Gärtner mit kräftigem Wachstum, leuchtendem Grün und hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenperioden.