02. Pflegen

Rasendüngung und Haustiere – So bleibt dein Garten sicher für Hund und Katze

Rasendüngung und Haustiere – So bleibt dein Garten sicher für Hund und Katze
Inhaltsverzeichnis

    Das Wichtigste in Kürze

    • Letzter Rasenschnitt: 4–5 cm, nicht zu kurz oder zu lang schneiden
    • Mähen im Winter: Nur bei Temperaturen über 7 °C und trockenem Rasen
    • Rasen nicht betreten: Gefrorene Halme brechen leicht, Bodenverdichtung vermeiden
    • Düngung: Kaliumreicher Herbstdünger stärkt den Rasen, keine Stickstoffdüngung im Winter
    • Moos und Unkraut verhindern: Laub entfernen, gute Bodenbelüftung, Moos im Frühjahr entfernen
    • Vertikutieren: Im Winter vermeiden, erst im Frühjahr oder Herbst durchführen
    • Erster Schnitt im Frühjahr: Bei Temperaturen über 8–10 °C vorsichtig mähen
    • Schutz vor Frost: Keine schwere Belastung, Wege mit Trittplatten anlegen

    Einleitung 

    Ein gepflegter, gesunder Rasen ist für viele Gartenbesitzer ein absolutes Muss. Doch wer Haustiere hat, muss sich zwangsläufig fragen: Ist Rasendüngung gefährlich für Hunde und Katzen? Die Antwort darauf hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere der Art des verwendeten Düngers und der richtigen Anwendung.

    Viele Hunde und Katzen verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Garten. Sie toben über die Grünflächen, wälzen sich im Gras oder knabbern an Halmen. Das bedeutet, dass sie in direktem Kontakt mit dem Rasendünger stehen können. Während einige Dünger für Tiere völlig unbedenklich sind, können andere gesundheitliche Risiken bergen. Besonders problematisch sind chemische Zusätze in mineralischen Düngern oder Kombinationen mit Unkrautvernichtern. Diese können beim Abschlecken der Pfoten oder durch das Fressen von Gras aufgenommen werden und zu Magen-Darm-Beschwerden oder sogar Vergiftungen führen.

    In diesem Artikel erfährst du, welche Düngemittel sicher sind, welche du besser vermeiden solltest und wie du deinen Garten sowohl schön als auch tierfreundlich gestaltest.

    Warum ist Rasendüngung wichtig – auch für Haustierbesitzer?

    Ein kräftiger, dichter Rasen hat viele Vorteile. Er sorgt nicht nur für eine optisch ansprechende Grünfläche, sondern bietet auch einen weichen und angenehmen Untergrund für Haustiere. Ein gut gepflegter Rasen minimiert zudem die Bildung von kahlen Stellen und Schlammlöchern, sodass weniger Schmutz in die Wohnung getragen wird. Außerdem stärkt eine regelmäßige Düngung die Graswurzeln, sodass der Rasen widerstandsfähiger gegen Krankheiten, Trockenheit und spielende Tiere ist.

    Doch gerade Haustierbesitzer sollten sich bewusst sein, dass nicht jeder Rasendünger unbedenklich für Hunde und Katzen ist. Tiere nehmen Düngerreste oft unbemerkt auf, indem sie sich auf dem Gras wälzen oder ihre Pfoten ablecken. Daher ist es wichtig, auf eine sichere Rasendüngung zu achten, die sowohl das Wachstum des Rasens fördert als auch die Gesundheit der Haustiere nicht gefährdet.

    Organische Dünger – Die sichere Wahl für Haustiere

    Organische Dünger bestehen aus natürlichen, biologisch abbaubaren Stoffen, die meist aus pflanzlichen oder tierischen Quellen stammen. Sie setzen ihre Nährstoffe langsam frei und verbessern die Bodenqualität nachhaltig. Beispiele für organische Rasendünger sind Kompost, Hornspäne, Pellets aus Hühnermist oder spezielle Bio-Rasendünger.

    Da diese Dünger keine synthetischen Zusatzstoffe enthalten, sind sie für Haustiere in der Regel ungefährlich. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sie das Bodenleben fördern und Regenwürmern sowie anderen Mikroorganismen zugutekommen. Allerdings kann der natürliche Geruch einiger organischer Dünger für Hunde besonders attraktiv sein. Manche Hunde wälzen sich darin oder versuchen, die Düngemittel zu fressen. Dies kann zwar zu Magen-Darm-Beschwerden führen, ist aber meist nicht gefährlich.


    Mineralische Dünger – Schnell & effektiv, aber mit Vorsicht zu genießen

    Mineralische Rasendünger bestehen aus industriell hergestellten Nährstoffverbindungen, die gezielt auf die Bedürfnisse des Rasens abgestimmt sind. Sie enthalten hohe Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium, die das Rasenwachstum fördern. Diese Dünger wirken schneller als organische Varianten, bergen aber einige Risiken für Haustiere.

    Direkt nach dem Ausbringen sind mineralische Dünger besonders problematisch. Werden sie von Hunden oder Katzen aufgenommen, können sie Magen-Darm-Reizungen verursachen. Besonders kritisch sind granulierte Dünger, da sich die kleinen Körner in den Pfoten der Tiere festsetzen und beim Ablecken aufgenommen werden.

    Die gute Nachricht: Sobald mineralische Dünger vollständig in den Boden eingearbeitet und durch Bewässerung aufgelöst wurden, sind sie in der Regel ungefährlich. Haustierbesitzer sollten jedoch darauf achten, dass ihre Tiere den frisch gedüngten Rasen nicht betreten, bis der Dünger vollständig eingezogen ist.

    Wie lange sollte ein Hund nach der Rasendüngung den Rasen meiden?

    Wie lange Haustiere den Rasen nach der Düngung nicht betreten sollten, hängt von der Art des verwendeten Düngers ab.

    Organische Dünger gelten in den meisten Fällen als sicher und können nach dem Einarbeiten in den Boden sofort betreten werden. Dennoch kann es sinnvoll sein, einige Stunden zu warten, bis die Düngerreste nicht mehr sichtbar sind.

    Mineralische Dünger sollten vor dem Betreten gründlich eingewässert werden, damit sie sich vollständig auflösen. In der Regel sollten Haustiere den Rasen für mindestens 24 bis 48 Stunden meiden, um eine unbeabsichtigte Aufnahme der Düngerkörner zu verhindern. Unser Tipp: Je wärmer es ist, desto schneller lösen sich mineralische Dünger auf, es empfiehlt sich daher die Dünger bei warmen Temperaturen vor und während Niederschlagsperioden aufzubringen.

    Besondere Vorsicht ist bei Rasendüngern mit Unkrautvernichter geboten. Diese enthalten chemische Wirkstoffe, die für Haustiere gefährlich sein können. Nach der Anwendung solcher Produkte sollte der Rasen mindestens 48 Stunden nicht betreten werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann eine längere Wartezeit eingehalten werden.

    Ist Rasendünger mit Unkrautvernichter gefährlich für Haustiere?

    Viele Rasendünger sind mit Unkrautvernichtern kombiniert, um Moos oder andere unerwünschte Pflanzen zu bekämpfen. Doch diese Produkte enthalten oft Wirkstoffe wie Glyphosat oder Dicamba, die für Haustiere giftig sein können. Hunde und Katzen nehmen diese Chemikalien auf, indem sie an Gras knabbern, sich auf dem Rasen wälzen oder ihre Pfoten lecken. Symptome einer Vergiftung durch Unkrautvernichter können Erbrechen, Durchfall, Zittern oder sogar Krampfanfälle sein. Falls ein Tier nach dem Kontakt mit dem behandelten Rasen auffällige Symptome zeigt, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Haustierfreundliche Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung sind mechanische Methoden wie regelmäßiges Mähen, das Ausstechen von Unkraut oder der Einsatz von Rasenkalk. Diese helfen, die Bodenbeschaffenheit zu verbessern und Unkraut auf natürliche Weise zu reduzieren.

    Was tun, wenn mein Haustier gedüngten Rasen gefressen oder beleckt hat?

    Falls ein Haustier gedüngten Rasen gefressen hat, sollte man zunächst Ruhe bewahren und das Verhalten des Tieres beobachten. Viele organische Rasendünger sind unbedenklich, aber einige Inhaltsstoffe in mineralischen oder chemischen Düngern können gesundheitsschädlich sein. Typische Anzeichen einer Vergiftung sind Erbrechen, Durchfall, übermäßiges Speicheln oder Apathie. Falls eines dieser Symptome auftritt, ist es ratsam, schnellstmöglich einen Tierarzt zu kontaktieren und ihm die Zusammensetzung des verwendeten Düngers mitzuteilen.

    Zu Hause kann man als erste Maßnahme dem Tier frisches Wasser anbieten, um eine mögliche Reizung der Schleimhäute zu lindern. Falls Düngerreste am Fell oder an den Pfoten haften, sollten diese umgehend mit klarem Wasser abgewaschen werden, um zu verhindern, dass das Tier sie ableckt.

    Fazit

    Die Wahl des richtigen Rasendüngers ist entscheidend, um die Gesundheit deines Haustiers zu schützen. Während organische Dünger eine sichere und nachhaltige Alternative darstellen, sollten mineralische Produkte mit Vorsicht verwendet werden. Wichtig ist, nach der Düngung eine ausreichende Wartezeit einzuhalten und den Rasen gut zu bewässern, um Rückstände schnell in den Boden einzuarbeiten. Mit der richtigen Pflege kannst du einen dichten, grünen Rasen genießen, ohne die Gesundheit deines Haustiers zu gefährden.

    Häufige gestellte Fragen (FAQ) zu Rasendüngung und Haustiere